Selbstständige Gutachter wissen, wie es läuft: Nur das, was man selber bewegt, manifestiert sich am Ende auch im Geschäft. Im Zweifel ist man als Selbstständiger als 24/7 im Einsatz. Und wenn auch nicht aktiv, dann vielleicht immer noch in Gedanken. Ein Stück weit gehört der volle Einsatz wohl dazu. Aber was, wenn der Stresslevel permanent so hoch wird, dass er droht, krankzumachen?
Wie macht sich ein Burnout bemerkbar?
Erste Anzeichen sind natürlich der hohe Stresslevel an sich. Der ist punktuell eigentlich ein echter Gewinn. Denn Stress schüttet Adrenalin aus, und das wiederum treibt uns an. Nicht mehr so siegesreich sieht es aus, wenn der Stresslevel permanent hoch bleibt. Denn das ist irgendwann Schluss mit Antrieb. Erst beginnt der Körper zu streiken. Das Immunsystem wird schwächer. Die Erschöpfung wird immer lauter. Dann leiden die Konzentration und Leistungsfähigkeit. Bei ausgereiften Burnouts wird irgendwann selbst das E-Mail-Beantworten zum Kraftakt.
Die meisten Burnout-Patienten sind zwischen 30 und 50 Jahre alt. Das ist kein Zufall. Denn diese 20 Jahre bedeuten in der Regel genau die Lebensphase, in denen am meisten aufgebaut und am meisten Bereiche unter einen Hut gebracht werden müssen. Häufig sind das Bereiche wie Job und Karriere, Hauskauf oder -bau und die Familiengründung.
Diese Symptome gehören zu einem klassischen Burnout:
- chronische Müdigkeit
- Reizbarkeit
- Aggression
- Stimmungsschwankungen
- zunehmende Ungeduld
- Ärger über sich selbst
- innere Unruhe
- Nervosität
- Kopfschmerzen
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Magen-Darm-Beschwerden
- Schlafstörungen
Auch selbstständige Gutachter sind nicht vor dem Burnout gefeit
Wahrscheinlich kennen auch Sie diese Problematik: Eigentlich ist schon Feierabend. Aber der Schreibtisch ist noch voll. Sie möchten nicht nur Ihre Arbeit zuverlässig erledigen, sondern am Ende des Tages auch eine gute Bilanz erzielen. Also arbeiten Sie Überstunden. Das kann man sicherlich mal machen. Wenn das aber die Regel ist, und Sie Zuhause auch noch Verantwortung erwartet, kann das anstrengend werden. Vielleicht kennen Sie ja bereits Symptome, die auch für einen Burnout charakteristisch sind.
Was tun, wenn man Gefahr läuft, einen Burnout zu bekommen?
Wenn Sie die Symptome bei sich als selbstständiger Gutachter erkannt haben, ist das ein erster guter Schritt. Denn dann können Sie Maßnahmen ergreifen. Dabei geht es immer darum, Stress-Faktoren zu minimieren und eine gut Work-Life-Balance zu erreichen. Wie das als selbstständige Person geht?
Machen Sie sich selbst Regeln. Erstellen Sie sich Arbeitszeiten, an die Sie sich halten. Stellen Sie Ihr Telefon in bestimmten Zeiten auf „Nicht stören“ und lassen Sie stattdessen die Mailbox antworten. Bauen Sie Entspannungszeiten in Ihren Arbeitsalltag ein. Kurze Spaziergänge oder kleine Meditationen können helfen. Viele weitere Maßnahmen sind denkbar: Geregelte Schlafzeiten. Keine Bildschirme mehr am Abend. Gesundes Essen. Ein Ausgleichshobby. Überlegen Sie sich, was Ihnen guttun könnte.
Erschöpfung bringt Sie langfristig nicht weiter
Achten Sie als selbstständiger Gutachter immer darauf: Fleißig und ehrgeizig zu sein, ist gut und gehört dazu. Aber wenn Sie überarbeitet sind, hilft das auf lange Sicht niemandem. Achten Sie also gut auf sich. Auch im Sinne Ihrer Arbeit.