Seit 2007 gilt in Deutschland die Versicherungspflicht für die Krankenversicherung. Das bedeutet: auch Selbstständige müssen sich versichern und können zwischen der privaten und der gesetzlichen Krankenversicherung wählen. Aber welche Krankenkasse für Sachverständige ist die beste?
Gesetzliche Krankenversicherung für Sachverständige: Vor- und Nachteile?
- Das Einkommen spielt für die Beitrags-Berechnung für die Krankenversicherung für Selbstständige eine entscheidende Rolle. Zum Einkommen zählen alle Einnahmen aus der selbstständigen Tätigkeit sowie die Einnahmen aus Vermietung und Kapitalanlagen.
- Die Beitragsbemessungsgrenze liegt derzeit bei rund 4.425€. Einkünfte über diese Grenze hinaus sind beitragsfrei.
- Wer sich freiwillig in der gesetzlichen Krankenkasse versichern möchte, zahlt alle Krankenkassenbeiträge zu 100 % selbst. Das kann vor allem zu Beginn der Selbstständigkeit eine hohe finanzielle Belastung sein.
- Der allgemeine Beitragssatz beträgt 14,6 % des Einkommens. Der ermäßigte Beitragssatz 14,0 %, beides ohne Krankengeld. Hinzukommt ein Zusatzbeitrag von etwa 1%, den jede Krankenkasse individuell erhebt.
- Familienmitglieder des Versicherten, die kein oder nur ein geringfügiges Einkommen haben (bspw. Kinder), sind kostenlos mitversichert.
- Das Leistungsspektrum der gesetzlichen Krankenversicherung ist, im Gegensatz zu der privaten Krankenversicherung, jedoch sehr gering. (Lediglich Behandlung durch einen zugelassenen Kassenarzt, keine alternativen Heilmethoden, kein Einzelzimmer bei Krankenhausaufenthalt), private Zusatzversicherungen sind aber möglich.
Private Krankenversicherung für Sachverständige: Vor- und Nachteile?
- Beiträge richten sich nach dem individuellen Versicherungsrisiko, nicht nach dem Einkommen. Frauen zahlen meist mehr als Männer und das Eintrittsalter spielt eine entscheidende Rolle.
- Vor jeder Aufnahme in die private Krankenversicherung ist eine Gesundheitsprüfung Pflicht, um das Versicherungsrisiko durch Krankheiten zu ermitteln.
- Ausnahme: der Basistarif. Dieser muss von jeder privaten Krankenversicherung angeboten werden und hier ist keine Gesundheitsprüfung erforderlich. Die Leistungen des Basistarifs sind mit denen der gesetzlichen Krankenversicherung zu vergleichen.
- Versicherungsnehmer können Leistungen auf ihre individuellen Bedürfnisse zusammenstellen. Dazu gehören zum Beispiel Krankentagegeld, freie Arztwahl, Einzelzimmer und Chefarztbehandlung im Krankenhaus, Heilpraktiker-Behandlungen und höhere Zuschüsse zu Zahnersatz, Brillen und medizinischen Hilfsmitteln.
- Versicherungsnehmer treten in Vorleistung und müssen sich anschließen das Geld von der Krankenkasse rückerstatten lassen, was zu finanziellen Engpässen führen kann.
- Durch Selbstbehalt kann hier einiges gespart werden, da die Beiträge viel niedriger sind.
Krankenversicherung für Selbstständige: Wie wichtig ist Krankengeld?
Leider erwischt es die meisten von uns immer mal wieder: Eine Erkältung knockt uns aus, Magen-Darm setzt uns schachmatt. Es kann also passieren, dass man für längere Zeit ausfällt. Ist man dann nicht durch eine gute Krankenversicherung für Sachverständige abgesichert, heißt das im Umkehrschluss: kein Geld. Deshalb ist die Absicherung auch in Verdienstausfällen in Form von Krankengeld enorm wichtig. Bei der gesetzlichen Krankenversicherung für Sachverständige ist ein Krankengeld bei einem höheren Beitragssatz oder durch eine private Zusatzversicherung möglich.
Krankenversicherung für Sachverständige – Unser Fazit:
Wer gleich zu Beginn der Tätigkeit als Sachverständiger auf eine optimale Versorgung im Krankheitsfall Wert legt, sollte sich für die private Krankenversicherung entscheiden und die Leistung entsprechend den eigenen Bedürfnissen und Vorstellungen auswählen. Wer einfach nur versichert sein möchte, kann sich erst einmal für die freiwillige Krankenversicherung der gesetzlichen Krankenkasse entscheiden und später immer noch in die private Krankenversicherung für Sachverständige wechseln.
Aber Achtung: Wer einmal die private Krankenversicherung gewählt hat, kommt aus dieser nur unter bestimmten Bedingungen wieder heraus und kann sich entsprechend über die gesetzliche Krankenversicherung neu versichern lassen. Die umgekehrte Richtung stellt erheblich mehr Flexibilität dar.